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Heinrich Engelhard Steinweg – Von Wolfshagen nach New York

 

Wolfshäger_Steinway_Verein_Heinrich_SteinwegHeinrich Engelhard Steinweg wird am 22. Februar 1797 in Wolfshagen im Harz geboren. Der Sohn des Köhlermeisters Heinrich Zacharias Steinweg muss schon früh etliche Schicksalsschläge verkraften. Seine Mutter Rosine Elisabeth stirbt 1810 an einer Brustkrankheit, sein Vater nur ein Jahr danach. Im Kirchenbuch steht später, dass er als „Häusling und Verarmter, sonstiger Köhler“ zu Tode gekommen sei. Als Ursache wird Auszehrung angegeben. Heinrich Engelhard Steinweg wird ab diesem Moment als Armenkind auf Kosten der Gemeinde erzogen. Er ist das jüngste von zwölf Kindern, hat seine Geschwister jedoch bereits im Alter von 15 Jahren alle überlebt. In dieser Zeit vertreibt sich der junge Heinrich Engelhard die Langeweile mit dem Zither- und Gitarrenspiel und fertigt aus Fichtenholz sein erstes eigenes Instrument, für das ihm viel Bewunderung zuteil wird. Doch bevor er seine Begabung ausleben kann, muss er ab 1814 im Krieg gegen Napoleon kämpfen. Gerne würde man ihn beim Militär behalten, doch Steinweg verabschiedet sich am 23. Juni 1822 als Soldat und geht nach Goslar, um die Kunsttischlerei zu erlernen. Da das Zunftgesetz allerdings verlangt, dass man sich erst nach vielen Jahren in diesem Fach selbstständig machen darf, verlagert Heinrich Engelhard sein Interesse schnell auf die Anfertigung von Saiteninstrumenten. Er arbeitet ein Jahr lang für einen Orgelbauer, bevor er nach Seesen umsiedelt und sich dort mit großem Eifer dem Klavierbau widmet. Der junge Steinweg studiert die Modelle der alten englischen und der modernen deutschen Flügel eingehend und fertigt innerhalb eines Jahres sein erstes eigenes Instrument an. Sein Geschäft entwickelt sich fortan prächtig, doch wegen der unruhigen politischen Lage fasst Steinweg 1850 den Entschluss, in die vereinigten Staaten zu emigrieren. Mit vier seiner Söhne geht er am 28. Mai nach New York und macht sich dort schnell selbstständig. Ein Jahr später anglisiert er seinen Namen zu Henry E. Steinway, seine Firma heißt seitdem Steinway & Sons. Der Rest ist Geschichte: Steinway & Sons erlebt bald weltweit enormen Aufschwung. 1866 errichtet das Unternehmen die Steinway Hall in New York, zu dieser Zeit einer der größten Konzertsäle der Stadt. Heute stehen die Flügel Steinways auf fast allen wichtigen Podien der Welt.